Das Wildnisgebiet wird erweitert

In der bereits 2015 durchgeführten Raumanalyse zeigten sich die Bestände im Lassingtal als besonders naturnahe großteils sogar noch natürliche Bestände. Seither wurde in der Steiermark daran gearbeitet, einen strengen Schutz für diese Wäder zu etablieren und sie dauerhaft auch für die kommenden Generationen zu bewahren.

Vergangene Woche war es so weit: die Erweiterung des Wildnisgebeites auf der steirischen Seite um rund 3.500 ha wurde von den Entscheidungsträgern bekannt gegeben.Es freut uns, dass wir mit den Arbeiten im Netzwerk Naturwald einen wesentlichen Impuls zu diesem großen Schritt gegeben haben. 

Hier die Presseaussendung vom 25.3.2021:

APA0319 5 CI 0776 II                                  Do, 25.Mär 2021

Politik/Bundesforste/UNESCO/Niederösterreich/Steiermark

UNESCO-Weltnaturerbe Dürrenstein wird von NÖ auf Steiermark erweitert

Utl.: Um 3.500 Hektar auf rund 70 Quadratkilometer verdoppelt -

      Sanfte touristische Nutzung an den Rändern - Steirischer Teil

      wird noch von UN-Organisation bewertet =

   Purkersdorf/Graz (APA) - Im steirisch-niederösterreichischen Grenzgebiet entsteht in den Bezirken Liezen und Scheibbs ein europaweit einzigartiges Wildnisgebiet, wie es am Donnerstag bei einer Online-Präsentation der Länder, der Bundesforste und zweier Ministerien hieß. Das Schutzgebiet soll rund 7.000 Hektar umfassen, es entsteht durch Ausweitung des NÖ-Wildnisgebietes Dürrenstein auf das Lassingtal im Norden der Steiermark. Dies soll auch der Weiterentwicklung der gesamten Region dienen.

   Das Gebiet Dürrenstein im NÖ-Bezirk Scheibbs ist Österreichs erstes (seit 2017) UNESCO-Weltnaturerbe, mit dem größten noch vorhandenen Urwald der Alpen, "seit der letzten Eiszeit unberührt", sagte die steirische Umweltlandesrätin Ursula Lackner (SPÖ). Die Idee zur grenzüberschreitenden Umsetzung gab es schon einige Jahre. Die jetzige Erweiterung habe man in Verhandlungen mit den Bundesforsten als größte Grundeigentümer und mit der Unterstützung zweier Unternehmer auf den Weg gebracht. Ein entsprechender Grundsatzbeschluss wurde am Donnerstag von der steirischen Landesregierung gefasst.

   Das Wildnisgebiet soll nur in den Rändern touristisch genutzt werden, wie Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) sagte. Neue Wege seien nicht geplant. Laut Lackner zahlt das Land Steiermark jährlich rund 150.000 Euro an die Bundesforste zur Entschädigung für die Nichtnutzung des Gebietes. Eine Kooperation mit den nahen Nationalparks Kalkalpen und Gesäuse sei geplant. Der steirische Teil des Wildnisgebietes sei noch nicht automatisch Teil des UNESCO Weltnaturerbes, sagte Christoph Leditznig von der Wildnisgebietsverwaltung Dürrenstein auf Journalistenfragen. Allerdings sei der Aufwand zur Bewertung überschaubar, es dürfte ein Formalakt sein. Der Begriff "Wildnisgebiet" stelle die höchste Stufe für ein Gebiet unter Naturschutz dar. International wird es als IUCN 1a und 1b bezeichnet und nach Richtlinie der World Commission on Protected Areas der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN) vergeben.

   Laut Lackner sei geplant, Besuchern der Region die Einzigartigkeit des Wildnisgebietes und dessen Bedeutung für den Naturschutz näherzubringen. So sollen ab 2022 das Informationszentrum Fachwerk mit Bewirtschaftung, Besucher- und Outdoor-Programm, Themenwege und ein Naturbadeplatz entstehen. Dazu kommt ein Ausbau der Steiganlage in der Wasserlochklamm Palfau. Die Wanderwege zwischen Fachwerk und der Klamm werden vernetzt, das touristische Jahresprogramm inklusive Winterangebot werde erweitert, sagte Lackner. In Lunz am See (NÖ) soll das "Haus der Wildnis" als Ausstellungs- und Besucherzentrum fungieren, die Eröffnung soll im Mai erfolgen.

   Mit dem rund 3.500 Hektar umfassenden Lassingtal in den Gemeinden Wildalpen und Landl wird die Schutzfläche auf rund 7.000 Hektar (das entspricht 70 Quadratkilometer) verdoppelt. Mehr als drei Viertel davon bringen die Bundesforste ein, nämlich 5.700 Hektar. Der Lassingbach ist ein weitgehend unregulierter Alpenfluss. Seine ausgedehnten Schotterflächen und einmalige Begleitvegetation werden unter besonderen Schutz gestellt. Dies ist bedeutend, weil der Urwald "Rothwald" in den Lassingbach entwässert und sich entlang von Bächen und Flüssen wichtige Migrationswege für verschiedene Organismen finden. Bewahrt wurde der Urwald durch einen Zwist unter Geistlichen in früheren Jahrhunderten, wie NÖ-LHStv. Stephan Pernkopf zu berichten wusste, der aus der Region stammt: "Der Streit zwischen dem Benediktinerstift Admont und der Kartause Gaming verhinderte eine forstwirtschaftliche Nutzung."

   Einen Ansturm von Besuchern - Stichwort "Overtourism" befürchtet man nicht. In den rund 20 Jahren des Bestehens des NÖ-Teils gab es eine einzige Anziege wegen Lagerfeuermachens. Grundsätzlich ist alles von Camping bis Jagd verboten, in letzterem Fall soll es bei Schalenwild Ausnahmen geben können, wenn der Druck auf den Wald zu groß werde.

   Die Erweiterung sei Lackner zufolge auch einer Gruppe von Unternehmern unter Federführung von Rechtsanwalt Bernhard Astner und dem Geschäftsführer von eQventure, Herbert Gartner zu verdanken. Ihnen ist der Naturschutz ein großes Anliegen. Die Unternehmer werden das Projekt auch finanziell großzügig unterstützen. Astner sagte, "wer in den Wald einmal hineingegangen ist, ist fortan ein Überzeugungstäter, ich würde mir auch weitere Nachfolgeprojekte wünschen". Gartner führte aus, dass "99,99 Prozent unserer Wälder in Mitteleuropa in Nutzwälder umgewandelt sind, da waren wir leider sehr gründlich."

   Der steirische Agrarlandesrat Hans Seitinger (ÖVP) sagte u.a., "das Wildnisgebiet Lassingtal ist ein touristisches Angebot zum Thema ,Zurück zum Ursprung'. Naturtourismus wurde zuletzt ja zu einer Cash-Cow, es brauche aber zunehmend verantwortungsvolle Lenkungsqualität und Besuchermanagement. Grünen-Klimaschutzministerin Leonore Gewessler sprach von einem " Jahrhundertprojekt, wichtig für Natur und Mensch, wir haben das Glück, noch ein paar unberührte Flecken zu haben, die müssen wir schützen." Rudolf Freidhager, Vorstand der Bundesforste, berichtete, dass die Steiermark und die Bundesforste sechs Jahre lang verhandelten - zu klären waren vor allem rechtliche Fragen.

   Die beiden SPÖ-Bürgermeister der neuen Wildnisgebiet-Gemeinden im Bezirk Liezen, Karin Gulas (Wildalpen) und Bernhard Moser (Landl) sprachen von großen Potenzial für ihre Gemeinden, auch außerhalb des bisher üblichen Sommertourismus. An den Rändern des Gebiets gebe es etwa mit der Wasserlochklamm in Palfau Einstiegspunkte.

(Schluss) pek/ha/wh

Erste Presseberichte über dieses einzigartige Projekt im Herzen Österreichs finden Sie hier:

https://radiothek.orf.at/stm/20210325/STMIT/1616672212197

Steiermark bekommt mehr Wildnis - steiermark.ORF.at

Im steirisch-niederösterreichischen Grenzgebiet entsteht ein europaweit einzigartiges Wildnisgebiet - Österreichische Bundesforste

UNESCO - Weltnaturerbe Dürrenstein von NÖ auf Stmk. ausgeweitet - noen.at

LH-Stv. Pernkopf: Ein Schutzgebiet, zwei Bundesländer - Land Niederösterreich (noel.gv.at)

https://www.kleinezeitung.at/steiermark/5956800/Letzter-Urwald-Europas_Jetzt-wird-ein-Teil-der-Steiermark

https://www.krone.at/2374563

https://www.kommunikation.steiermark.at/cms/beitrag/12821752/29767960/

Fläche des österreichischen Urwalds verdoppelt sich | DiePresse.com

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